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Filmprogramm

Filmforum NRW im Museum Ludwig

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    © Pegasos

Unsere Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber erweitern das Photoszene-Festival 2016 um eine kleine Filmreihe zum Thema "Innere Sicherheit / The State I Am In" im Filmforum NRW im Museum Ludwig, das bereits im Vorfeld zur Einstimmung auf die Ausstellungen im September laufen wird. Die Termine:

1. Juli 2016
Die Innere Sicherheit 
(2000, deutscher Spielfilm von Christian Petzold, 35-mm-Film)

Der Film »Die Innere Sicherheit« von Christian Petzold ist namensgebend für das Thema der Hauptausstellung des diesjährigen Photoszene-Festivals.  Er erzählt von einem im Untergrund lebenden Paar mit linksterroristischer Vergangenheit, dessen 15-jährige Tochter sich den Regeln der streng isolierten Existenz zu entziehen versucht. Das Fehlen einer eigenen inneren Sicherheit empfindet Jeanne, die Tochter im Film (gespielt von Julia Hummer) existenzieller als ihre Eltern; sie ist in einem Alter, in dem sie wissen will, wer sie ist – wogegen die Rolle, in die sie durch ihre Eltern (Barbara Auer und Richy Müller) und deren Vergangenheit und Identität gedrängt wird, zur Selbstverleugnung zwingt und die Sicherheit der Familie gefährdet. Dieser Mehrdeutigkeit des Films einer vermeintlichen »inneren Sicherheit« folgt das kuratorische Konzept: man kann sowohl an die einzelnen Figuren, an die Familie und an den Staat zu denken.
Ort: Filmforum NRW im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
Beginn: 19:30 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 5€
 
 
18. August 2016
Japan Lies. The Photojournalism of Kikujiro Fukushima Age 90 
(2013, Dokumentation, Japan von Saburo Hasegawa, Blu-ray Disc, Original mit englischem Untertitel)
 
 

© 2012 „Japan Lies“ Film Partners

 
Der Fotojournalist Kikujiro Fukushima hat die Nachkriegsgeschichte Japans fast vollständig dokumentiert: Hiroshima, Studentenproteste der 1960er-Jahre, Diskriminierung von Minderheiten, der Kampf der Bauern gegen den Flughafen Narita, die Quecksilbervergiftung in Minamata und auch noch die AKW-Katastrophe von Fukushima. »Wenn Konzerne oder die Regierung etwas zu vertuschen versuchen, dann darf auch ein Fotojournalist das Gesetz übertreten«, formuliert er seine Haltung, die in Japan nicht üblich ist; er wurde bedroht, attackiert und verletzt; sein Haus wurde niedergebrannt. In Japan gibt es seit 2013 (u.a. als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe in Fukushima) das sogenannte ‚Act on the Protection of Specially Designated Secrets‘, ein neues Gesetz, das der Regierung erlaubt, bestimmte Informationen als ‚besondere Geheimnisse‘ einzustufen und so die Pressefreiheit empfindlich einzuschränken.
Ort: Filmforum NRW im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
Beginn: 19:30 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 5€
 
 
11. September 2016
Die Lügen der Sieger 
(2014, Thriller Deutschland/Frankreich von Christoph Hochhäusler, DCP)
 
 
© NFP

»Die Lügen der Sieger« ist ein Thriller von Christoph Hochhäusler über Lobbyisten und Spin-Doktoren, die tief verborgen im Medien- und Polit-Dschungel nicht nur die Presse sondern auch die Politik beeinflussen wollen. Der Journalist Fabian Groys (Florian David Fitz) soll mit der Volontärin Nadja (Lilith Stangenberg) über einen Vergiftungsskandal recherchieren, der in Verbindung zu stehen scheint mit einer Geschichte über frisierte Statistiken bei der Bundeswehr über aus Afghanistan zurückgekehrte Soldaten. Die Lobbyisten bleiben im Hintergrund, nicht erkennbar für die Journalisten, und auch erst spät identifizierbar für die Zuschauer. Das Erkennen der Vielschichtigkeit und Komplexität, die Zusammenhänge politischer und wirtschaftlicher Prozesse werden ziemlich deutlich. Der Titel (ebenso wie bei „Die Inneren Sicherheit“) erinnert an die rebellischen Impulse der siebziger Jahre – nach einem Vers des Beat-Dichters Lawrence Ferlinghetti: „Geschichte wird gemacht aus den Lügen der Sieger.“
Ort: Filmforum NRW im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
Beginn: 19:30 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 5€
 
 
 
 
Außerdem zeigt unser Partner Traumathek während der Festivalwoche den Film „Meine Keine Familie“ von Paul-Julien Robert.
 
20. September 2016
Meine Keine Familie
(2012, Dokumentarfilm, Österreich, von Paul-Julien Robert)
 
 
© FreibeuterFilm
 
Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie, - das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs, der größten Kommune in Europa, die vom Wiener Aktionisten Otto Mühl Anfang der 70er Jahre gegründet wurde. Der Regisseur Paul-Julien Robert, der in diese Kommune hineingeboren wurde, begibt sich in „MEINE KEINE FAMILIE“ auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?
 
Ort: Traumathek, Engelbertstraße 45, 50674 Köln
Beginn: 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, Eintritt 4 Euro
 
 
 
 

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