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Jason Lazarus

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    © Jason Lazarus: „Too Hard To Keep“, seit 2010

Jason Lazarus (* 1975) lebt und arbeitet als Künstler, Dozent, Kurator und Autor in Florida, USA. Sein Langzeitprojekt “Too Hard to Keep“ begann er 2010. Lazarus schloss 2003 sein Studium der Fotografie am Columbia College Chicago ab. Ausgehend von dem Medium der Fotografie, sucht er nun vermehrt in Installationen nach neuen Möglichkeiten, das Fotografische und dessen inneliegenden Zeugnischarakter zu verbinden.

Einen anderen Umgang mit Bildern beschreibt der Amerikaner Jason Lazarus mit seinem Projekt „Too hard to keep“. Er hat Menschen aufgefordert, ihm Bilder zu senden und zur Verfügung zu stellen; Bilder, die sie nicht mehr besitzen wollen – weil sie mit traurigen oder schlechten Erinnerungen verbunden sind. Mit Fotografien werden Emotionen und Erinnerungen verknüpft, und sie sind wichtig und notwendig für das Andenken der Vergangenheit. Für diese Position sind die geschützten Räume der Kirche Sankt Gertrud besonders gut geeignet.

http://jasonlazarus.com

 

Interview mit Jason Lazarus

Das Thema des Festivals ist “Innere Sicherheit / The State I Am In”. Das beinhaltet sowohl politische Aspekte des “Heimatschutzes” als auch sehr intime und private Aspekte. Wie ist deine Beziehung zu solchen Themen?

Über die Formulierung „Innere Sicherheit“ kann man sehr ergiebig nachdenken. Der Gedanke, dass jeder von uns ein Gastgeber oder ein Teil einer Menge von den unzähligen von uns genutzten Bereichen ist, ist sehr aktuell, besonders wenn man den digitalen Raum und die sozialen Netzwerke miteinbezieht.
Meine Arbeit für das Festival, THTK (2010-Present), beinhaltet Bilder oder Bildobjekte, die für ein Archiv eingereicht wurden, welches rund um die Einladung entstand „hast du Fotos oder Foto-Objekte die zu hart zum behalten aber zu schmerzhaft zum zerstören sind?“

Wie verstehst du deine Arbeit in diesem Kontext?

Die Sammlung ist ein permanenter Zwischenbereich, den ich als Person und als Künstler erschaffen wollte. Ich möchte einen Bereich, der mich zum einen daran erinnert, dass ich in einer großen Gemeinschaft von sich ständig verändernden Bildern lebe, von denen ich vielleicht lernen könnte, und der gleichzeitig eine öffentliche Konversation darüber entfacht.

 

Das Ziel der Konversation ist es nicht eine entlastende Katharsis zu erlangen, sondern ein permanentes sinnendesBetrachten über Bilder, Erinnerungen, Zeit und Bedeutung zu entfachen.

Seit ich vor 13 Jahren anfing mit Fotografien zu arbeiten, verstehe ich immer mehr den Gedanken, dass wir selbst die Fotografien sind. Mit dieser Idee möchte ich weiterarbeiten und mich kritisch, philosophisch und empathisch mit ihr auseinandersetzen.

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