Der Handapparat ist ein kuratorisches Medium, durch das Katja Stuke und Oliver Sieber das Thema der »Inneren Sicherheit« in seiner Komplexität ergänzen und nach und nach anreichern wollen. Vergleichbar mit Bibliotheks-Apparaten hinterfragen und erweitern sie das Thema, stellen weitere sehenswerte FotografInnen vor und empfehlen Filme, Musik und Bücher.
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Wie eine Gesellschaft mit Katastrophen und Krankheiten umgeht, macht sehr deutlich, wie sicher und stabil sie ist. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leben in Odessa 160 000 Menschen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind. Andrea Diefenbach hat dort im Frühjahr 2006 einzelne HIV-positive Frauen und Männer in Odessa begleitet und die Besorgnis erregende Aids-Epidemie in der ukrainischen Millionenstadt dokumentiert, die in der westlichen Öffentlichkeit bis heute kaum wahrgenommen wird.
Susan Sontag fragt »Was löst der Anblick eines leidenen Menschen im Betrachter aus?« Die Frage nach der persönlichen Reaktion, der eigenen Verfasstheit ist eine grundlegende – und die Schlussfolgerung daraus.
Ein interessanter Artikel zum Buch findet sich unter diesem Link
»The Village« ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2004 von M. Night Shyamalan. Eine Gruppe von Menschen zieht sich aus Angst in ein Reservat, in eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft mit einfachen ideologischen Strukturen zusammen. Wie weit kann ein solcher Rückzug jedem einzelnen Sicherheit bieten?
Menschen, die sich entschieden haben, der Gesellschaft den Rücken zu kehren und in Einsamkeit zu leben – in Holzhütten in den Bergen, in Höhlen und sogar in der Wüste. Ein Film über Männer, Amerika, Alec Soth und den Traum, einfach zu verschwinden.
Mitten in Manhattan ziehen die Angulos sieben Kinder groß. Der Vater, ein früherer Hippie, ist Lebensphilosoph, Patriarch und Kerkermeister zugleich: Zu ihrem »Schutz« dürfen die sechs Söhne und ihre Schwester nur äußerst selten die enge Wohnung verlassen.
»Denn ich hab' Angst, dass ich was Dummes sag', das dir nicht gefällt . Solltest du mich finden, will ich nix sagen. Nur ein dummer Satz würde dich gleich verjagen. Dann wärst du nicht mehr verliebt in mich . Dann wärst du nicht mehr verliebt .« Antilopen Gang, 2014
Die holländische Fotografin Petra Stavast hat eine Zeitlang als Mieterin bei einer älteren, eher unscheinbaren Frau gelebt, die einige Zeit in der Bhagwan-Sekte gelebt hat. In ihrer Serie »Ramya« versucht sie diese zwei Identitäten der Frau miteinander in Einklang zu bringen. Warum lassen Menschen die gewohnte Gesellschaft hinter sich, was finden sie in Sekten- oder Religionsgemeinschaften. weiterlesen
Seiichi Furuya fotografierte seine Frau Christine, nachdem er sie 1978 kennengelernt hatte, praktisch unablässig bis zu ihrem Tod im Jahr 1985. Seine private Auseinandersetzung hat er in einem Buch und in Ausstellungen einem eher kleinen Publikum öffentlich gemacht. weiterlesen
Ein Tipp der Künstler Beate Geissler und Oliver Sann, die im Herbst auch dabei sein werden. Nicholas Mirzoeff versucht seinem Web Projekt How To See The World zu klären, wie wir die Welt betrachten und auch beurteilen, in dem er die Veränderungen der visuellen Welt betrachtet.
Dass Edward Snowden die massenhafte Überwachung von Menschen überhaupt bekannt machen konnte, ist einem Mann aus Erkrath zu verdanken: Werner Koch. Er schrieb die Software GnuPG. Selbst der milliardenschweren NSA ist es bislang nicht gelungen, den Code zu knacken. Eine kleine Heldengeschichte. weiterlesen
Die Frage der Überwachung und damit verbunden die Aufgabe der Privatsphäre scheint für einige eine wesentliche Antwort auf Angst und die einzige Lösung für Sicherheits-Probleme zu sein. Warum eigentlich?
M.I.A. eignet sich die allgegenwärtigen Bilder von Flucht und Grenzen für ihr aktuelles Musikvideo an; durch ihre eigene Geschichte und die Identifikation mit den Flüchtlingen wirkt es wie eine starke Ermächtigung über diese Bilder und das Bedürfnis, die aktuelle Situation nicht nur aus einer Perspektive zu erzählen.
Über eine Million Muslime leben in Italien, einem Land mit nur acht Moscheen. Mit Hidden Islam nähert sich der junge Fotograf Nicoló Degiorgis den Gebeten in den versteckten Provisorien an. Fünf Jahre lang hat er die Situation im Nordosten von Italien untersucht. weiterlesen
Extremismus, Restsextremismus, Verschwörungstheorien, Angst und auch Freiheit der Kunst fallen uns direkt ein.
Ein bisschen Sorgen macht es schon, dass mittlerweile kein vernüftiges Gespräch mehr möglich zu sein scheint. Alle wissen sofort Bescheid, fühlen sich gestresst, direkt eine Meinung haben müssen. Erst einmal einatmen und ausatmen, einen Moment abwarten — das ist unser Vorschlag; dass nicht persönliche Angst und Unsicherheit zu sehr das Handeln und Denken bestimmen.
Dazu eine ZEIT-Kolumne von Thomas Fischer, Bundesrichter in Karlsruhe.